Nüsse schmackhaft und gesund
Wenn der Herbst leise an dieTür klopft – Nüsse schmackhaft und gesund Die ersten kalten Nächte, der Wind, die kühleren Tem- peraturen – im September spürt man allmählich, dass der Sommer uns verlässt. Doch was uns auf der einen Seite wehmütig macht, sorgt auf der anderen Seite für erste gemütliche Abendstunden mit Kerzenschein. Und im Garten sowie auf Märkten beginnt nun die Saison für heimische Nüsse und Maronen, die lecker schme- cken und mit denen man köstliche Gerichte und Kuchen zaubern kann. Die meiste Ware kommt jedoch aus Südeuropa und den USA. Von dort ist die Ware meist das ganze Jahr über verfügbar. Am besten kaufen Sie Nüsse frisch und mit Schale. So können Sie sicher sein, dass die Nüsse nicht von schädlichen Schimmelpilzen befallen sind. Außerdem halten sie dann länger. Voll Fett Nüsse sind wegen ihres hohen Fettgehalts von 50 bis 70 Prozent oft unter figurbewussten Menschen verpönt, aber wegen ihrer vielen Vorzüge sollten sie nicht auf dem Spei- seplan fehlen. Vitamine wie B, E und Folsäure, Minerali- en, sekundäre Pflanzenstoffe, ungesättigte Fettsäuren wie Linolsäure und ihr hoher Eiweißgehalt (zwischen 15 und 20 Prozent) machen die Nüsse sehr gesund. Ein bewusster Einsatz ist wegen der vielen Kalorien trotzdem geboten, denn mit 628 kcal pro 100 g sind beispielsweise Hasel- nüsse Kalorienbomben und nicht geeignet als abendlicher Snack vor dem Fernseher. Walnüsse Walnussbäume tragen erst nach fünf bis sieben Jahren reichlich Früchte, können dann aber über 100 Jahre ab- geerntet werden. Walnüsse haben es in sich. An Mine- ralstoffen hat die Nussfrucht Kalium, Zink, Magnesium, Eisen und Calcium zu bieten. Vitamine der B-Gruppe und Vitamin E liefern sie ebenso. 50 g Nüsse decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen an sogenannten Omega- 3-Fettsäuren. Diese gehören zu der Gruppe der ungesät- tigten Fettsäuren, die in unserem Körper sogenannte freie Radikale abfangen und damit für die Zellen unschädlich machen können. Haselnüsse Haselnüsse sind hervorragende Calciumlieferanten. Auch die Mineralstoffe Magnesium, Kupfer, Eisen, Zink, Fluor und Selen sind in ihnen zu finden. Dazu kommt das Vita- min E. Die Nüsse sind auch im sogenannten Studentenfut- ter zu finden, denn ihnen wird durch den hohen Lezithin- Gehalt eine positive Wirkung auf unsere Nerven und das Gedächtnis zugeschrieben. Allergiker sollten bei diesen Nüssen besonders vorsichtig sein. Denn bei heuschnup- fengeplagten Menschen mit Reaktionen auf Birkenpollen kann es zu einer Kreuzallergie mit Haselnuss kommen. Dann kommt es nicht selten zu Kribbeln im Mund- und Rachenraum bis hin zu Atemnot. 26 Mandeln Botanisch gesehen gehören Mandeln nicht zu den Nüs- sen. Sie sind Steinfrüchte, deren Kern essbar ist. Trotzdem sind sie aus vielen Nussmischungen nicht wegzudenken. In Mitteleuropa gibt es Mandelbäume in Weinanbaugebie- ten. Die größeren Anbaugebiete liegen aber in den USA, dem Mittelmeerraum sowie im Iran und Pakistan. Ähn- lich wie bei den Nüssen, enthält die Mandel viele ungesät- tigte Fettsäuren, Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium und Kupfer. Hinzu kommen große Mengen der Vitamine B und E sowie Betacarotin. Es gibt Erkenntnisse, dass Mandeln eine probiotische Wirkung haben. Sie liefern bestimmten Darmbakterien Nahrung, die das Immunsystem unterstützen und uns so- mit gesund erhalten. Und auch, wenn es paradox klingt: Studien haben gezeigt, dass Mandeln beim Abnehmen helfen können – trotz des hohen Fettgehalts. Während ei- ner Diät, bei der Kalorien gezählt werden, kommt es häu- fig zu Hungerattacken. Eine Hand voll Mandeln schafft Abhilfe, denn Mandeln stillen den Hunger und machen lange satt. Außerdem nimmt der Körper das enthaltene Fett nicht vollständig auf und scheidet den Rest wieder aus. Dies liegt wahrscheinlich am Fasergehalt oder der Stabilität der Mandelzellwände. Maronen Maronen zählen zu den Esskastanien und sind im botani- schen Sinne Nussfrüchte. Sie sind fettärmer als ihre Nuss- kollegen und reich an ungesättigten Fettsäuren. Zudem enthalten sie Mineralien wie Kalium, Natrium, Calcium, Eisen, Kupfer, Magnesium sowie die Vitamine Folsäure, Vitamin B1, B2 und B6, Vitamin C und E. Auch Betaca- rotin ist enthalten. Im Vergleich mit anderen Nüssen ha- ben sie „nur“ um die 200 kcal pro 100 Gramm. Maronen bereitet man möglichst kurz nach dem Einkauf zu, da sie sonst ihr Aroma verlieren und auskeimen könnten. Wer sie länger lagern möchte, bewahrt die Esskastanien im Kühlschrank auf. Hier halten sie sich bis zu vier Wochen. Achten Sie beim Einkauf darauf, dass die Maronen unbe- schädigt sind. Kleine Löcher deuten auf Würmer hin. Um zu testen, ob die Maronen befallen sind, können Sie sie zu Hause in Wasser legen. Schwimmen sie oben, deutet das auf Wurmbefall hin. Zum Rösten schneiden Sie die Maronen kreuzweise mit einem kleinen und schar- fen Messer an der spitz zulaufenden Sei- te ein, legen sie auf ein Backblech und stellen den Backofen auf 200 Grad ein. Nach etwa 15 Minuten sind die Maro- nen fertig. Nun hat sich die Schale an den Schnittstellen nach außen gebogen. In heißem Zustand las- sen sich die Maronen gut schälen. Stephanie Rosbiegal © SeMa