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SeMa Senioren Magazin Hamburg Ausgabe September 2014

23 Für Prof.Dr.UrsulaLehr,VorsitzendederBun- desarbeitsgemeinschaft der Senioren-Orga- nisationen (BAGSO), ist es notwendig, ältere Menschen stärker über Veränderungen beim Älterwerden zu informieren und sie zu ani- mieren, ihre Seh- und Hörfähigkeit regelmäßig zu über- prüfen. Auch über Medikamente und ihre Auswirkungen auf den Verkehr müssten Hausärzte und Apotheker aufklä- ren. Pflichtuntersuchungen allein aufgrund des kalendari- schen Alters lehnt Lehr ab. „Auch wenn Unfälle, die durch Ältere verursacht werden, in den Medien stets hervorge- hoben werden, belegen die Zahlen nicht, dass Ältere öfter in selbstverschuldete Unfälle verwickelt sind als Jüngere. Sorgen bereitet der BAGSO jedoch die zunehmende Zahl demenziell veränderter alter Menschen, denen die Fähigkeit zur realistischen Beurteilung ihrer Fahrfähigkeit fehlt. Hier ist der Hausarzt gehalten, mit seinem Patienten zu sprechen und ihn dazu zu bewegen, den Führerschein abzugeben.“ Statt einer derartigen Radikallösung schlägt Lehr modera- te Verkehrskontrollen vor. „Überlegenswert ist eine soge- nannte eingeschränkte Fahrerlaubnis, begrenzt auf einen bestimmten Raum beziehungsweise auf das Fahren bei Tageslicht zu erteilen, statt den Führerschein generell zu entziehen. Damit würde man Senioren die Beweglichkeit erhalten, was unbedingt zu deren Selbstständigkeit - sie können zum Supermarkt, zur Apotheke, zum Arzt fahren – und damit zu ihrem Wohlergehen beiträgt.“ Deutsche Autos müssen regelmäßig zum TÜV, Fahrer nicht. Niederländer, Spanier oder Italiener erhalten die Li- zenz zum Fahren nur befristet. In Deutschland gilt: einmal Fahrer, immer Fahrer. Nur wenige geben freiwillig den Führerschein im Alter zurück. Dr. Riedel © SeMa 11 Fragen zur eigenen Verkehrstauglichkeit: • Fällt Ihnen das Fahren bei Nacht oder in der Dämmerung besonders schwer und blenden Sie häufig entgegenkommende Fahrzeuge? • Sind Ihnen in letzter Zeit nicht erklärbare Unfälle oder Beinahe-Unfalle passiert? • Verfahren Sie sich öfter? • Empfinden Sie das Autofahren als immer anstrengender? • Fällt es Ihnen schwer, die Geschwindigkeit anderer Autos richtig einzuschätzen? • Hat Sie jemand mal auf Ihren Fahrstil angesprochen oder fährt man nicht mehr gerne mit Ihnen? • Fühlen Sie sich in fremder Umgebung oder im dichten Stadtverkehr zunehmend unsicher? • Haben Sie das Gefühl, in kritischen Situationen langsamer als früher zu reagieren? • Sind Sie unsicher, wenn Sie auf eine Haupt- verkehrsstraße (ohne Ampelregelung) einbiegen wollen? • Sind Sie tagsüber vermehrt müde –auch am Steuer? • Hupen andere öfter ungeduldig?

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