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SeMa Senioren Magazin Hamburg Ausgabe Mai 2016

Senioren Magazin Hamburg Den Jahren ein mehr am Leben und nicht nur dem Leben ein mehr an Jahren geben!

6 Das Motorrad als Jungbrunnen Wer täglich Motorrad fährt, fühlt sich jünger, lebt län- ger und verbessert seine Gedächtnisleistung sowie Kon- zentrationsfähigkeit. Das sagt zumindest der britische Psychologie-Professor Ian Robertson, denn mentale Sti- mulation halten die Gehirnzellen fit. Robertson beruft sich dabei auf eine Studie mit 3.000 Menschen im Alter zwischen 65 und 94 Jahren, die über mehrere Stunden anspruchsvolle Computerspiele spielten. Das Training habe die Teilnehmer kognitiv zehn Jahre verjüngt, ist sich Robertson sicher. Motorradfahren habe seiner Mei- nung nach den gleichen Effekt. Etwa ab dem Alter von 30 Jahren treten bei Männern – bei Frauen etwas später – körperliche Veränderungen ein. Doch gerade die sind für Motorradfahrer immens wichtig. So ist ab 35 Jahren eine verminderte Hörfähigkeit oder auch vermehrter Licht- bedarf zu verzeichnen, ab 40 Jahren eine höhere Blend- empfindlichkeit, schlechtere Anpassung an grelles Licht oder verminderte Tiefenwahrnehmung. Ab 45 Jahren eine Störanfälligkeit für Hintergrundgeräusche, ab etwa 50 Jahren vermindert sich die Sehschärfe, ab 55 Jahren kommt es zu einer verzögerten Dunkelanpassung, Ein- engung des Gesichtsfeldes und längerer Dauer für die schärfere Wahrnehmung eines Objektes. Hinzu kommen Probleme bei der Lokalisation von Störgeräuschen, eine abnehmende Beweglichkeit von Gelenken, eine geringe- re Feinmotorik, eine Verlangsamung von Bewegungen und motorischer Reaktionen und eine nachlassende Re- aktionsgeschwindigkeit. Letzteres kann schon ab dem 20. Lebensjahr auftreten. „In der Tat ist einiges zu be- achten“, sagt auch Ulrich Rakebrand (60), Arzt für All- gemeinmedizin aus Braunschweig. „Es kann in diesem Alter auch zu Gleichgewichtsstörungen und Schwindel kommen, für Motorrad-Fahrer ist das von immenser Be- deutung bei der Beherrschung ihrer Maschine“, sagt der Mediziner. In dieser Hinsicht ließe sich aber durch Unter- suchungen vorbeugen. Das Institut für Zweiradsicherheit untersuchte dabei die Gesundheit von Motorradfahrern verschiedener Altersklassen. Dabei schnitten Fahrer mit besserer Fitness und größerer Fahrerfahrung besser ab. Dagegen zeigte das Alter der Fahrer bei allen Untersu- chungen keine Auswirkungen. Das zeigt, dass ein älterer Motorradfahrer mit guter Gesundheit und entsprechen- der Fitness ohne Risiko Motorrad fahren kann. Verein- facht lässt sich aus der Untersuchung ableiten, dass Fah- rer mit Übergewicht, wenig Fahrerfahrung und mäßiger Fitness einem deutlich höheren Risikofaktor ausgesetzt sind – egal wie alt sie sind. Motorrad fahren ist eindeutig Sport und verlangt damit eine gewissenhafte Vorberei- tung auf die Saison. Auch während der Motorradsaison sollten sich Biker weiterhin fit halten. K. Karkmann © Sema Selbstbewusstsein auf Motorrädern: Die ältere Generation prägt immer mehr Motorrad-Treffen. Biker-Duo: Wolfgang Stein (70) mit Brunhilde Riess (90) auf dem Sozius.

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