Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

SeMa Senioren Magazin Hamburg Ausgabe Mai 2016 - Seefahrt ist Not

100 Jahre Skagerrakschlacht

Seefahrt ist Not Gedenken an die Skagerrak- schlacht vor 100 Jahren Am 31. Mai 1916 standen sie sich als Feinde gegenüber. Im Jahr 2001 genau 85 Jahre später, begegneten sich in Köln der 105 Jahre alte Brite Henry Allingham und der damals 109 Jahre alte Deutsche Robert Meier. Bei ihrem Treffen erhoben sich die ehemaligen Feinde aus ihren Rollstühlen und umarmten sich. Beide Männer einte das unmittelbare Erleben der Seeschlacht vor dem Skager- rak. Sie war die größte Seeschlacht des Ersten Weltkrieges zwischen der deutschen Hochseeflotte und der Grand Fleet der Royal Navy vom 31. Mai 1916 bis zum 1. Juni 1916 in den Gewässern vor Jütland. Rund 250 Schiffe waren an dem erbitterten Ringen auf dem Wasser beteiligt. Über 8.500 Soldaten fanden den Tod. An- ders als bei der wohl bekanntesten Seeschlacht, der See- schlacht von Lepanto am 7. Oktober 1571 im Ionischen Meer mit 38.000 Toten, hatte die blutige Auseinanderset- zung auf das weitere Kriegsgeschehen keinen Einfluss. Die Briten mussten deutlich höhere Verluste an Menschenleben und Schiffen beklagen, obwohl sie stärkere Kräfte in die 26 Schlacht führten. Der Erfolg der deutschen Seite bestand de facto jedoch nur darin, ein Unentschieden erreicht zu haben. Die Namen der Befehlshaber der beteiligten Flotten sind in den Geschichtsbüchern verzeichnet. Nur zwei Namen von Opfern aus Mannschaftsdienstgraden sind heute noch bekannt: der des großen spanischen Dichters Miguel de Cervantes. Obwohl er bei Lepanto „nur“ seine linke Hand verlor, wird er immer mit dieser Schlacht in Verbindung ge- bracht. Die Welt begeht in diesem Jahr den 400. Todestag. 300 Jahre später starb Gorch Fock gemeinsam mit 650 Be- satzungsmitgliedern der „SMS WIESBADEN“ in der Ska- gerrakschlacht. Vier Wochen später wurde der Körper des Dichters in Schweden an Land gespült und von Fischern auf der kleinen, unbewohnten Insel Stensholmen, zusammen mit anderen deutschen und englischen Seeleuten, begraben. Ein schlichter Grabstein erinnert dort an ihn. Eingemeißelt sind dort auch seine berühmten Worte: „Seefahrt ist not!“ Gab es für Johann Kinau, so der bürgerliche Name des Dichters, einen zwar fast unerreichbaren Grabstein, so traf das für viele Opfer der Marine nicht zu. Nicht einmal einen Ort zum Trauern gab es für die auf See gebliebenen Solda- ten. Deshalb schlug 1925 der ehemalige Obermaat Wilhelm Lammertz dem Deutschen Marinebund die Errichtung einer offiziellen Gedenkstätte für die im Ersten Weltkrieg gefal- lenen 34.836 deutschen Marinesoldaten vor. Die Gemeinde Laboe befürwortete die Errichtung des Marine-Ehrenmals ein Jahr später. Die Baukosten betrugen rund 700.000 Reichsmark, die über Spenden und durch die Stadt Kiel finanziert wurden. Nachdem die Grundsteinlegung schon 1927 erfolgte, verhinderte die Weltwirtschaftskrise den Weiterbau. Als 1936 dann der imposante Bau fertiggestellt wurde, nutzten ihn die Nazis propagandistisch für ihre Zwe- cke. Ganz in deren Sinne war schon der Spruch der Grund- steinlegung des 68,20 Meter hohen Ehrenmals in Laboe: „Für deutsche Seemannsehr’ Für Deutschlands schwimmende Wehr Für beider Wiederkehr“ Weit sichtbar kündet das 1927 begonnene Ehrenmal vom Tod auf See. Foto: Deutscher Marinebund Seit 1996 lesen Besucher hingegen: Gedenkstätte für die auf See Gebliebenen aller Nationen Mahnmal für eine friedliche Seefahrt auf freien Meeren Der Dichter Gorch Fock war nur eines von 8.500 Opfern, der Skagerrakschlacht. Foto: Presse und Infor- mationsamt der Marine

Seitenübersicht