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SeMa Senioren Magazin Hamburg Ausgabe Dez. 2015 - Jan. 2016

hochwertiger Neubaustandard mit Fußboden- heizung, Einbauküche, Aufzug und Tiefgarage zentral und ruhig in der Hamburger Altstadt zwischen Hafencity und Innenstadt Wohnkomfort für den 3. Lebensabschnitt Vermietung unter: 040 – 56 191 330 oder im Internet: www.cremoninsel.de 5 Hannes Focke schildert dann auch den Weg, den viele sei- ner Kollegen gehen mussten. „Kranführer werden zu hal- ben Computerfachleuten umgeschult, die jetzt auf mächti- gen Brücken sitzen“, schildert der 68-Jährige. „Ewerführer gibt es schon noch, aber auch deren Aufgaben haben sich komplett verändert“, fügt Oltmanns an. Sie würden heute traditionell nur noch in Ausnahmefällen gebraucht. Wehmut lassen unsere beiden Seebären aber nicht aufkom- men. „Damit muss und kann man leben. Es fährt ja auch niemand mehr mit einem Pferdefuhrwerk von A nach B“, sieht Oltmanns die Situation recht realistisch. Und wer Han- nes Focke in die wachen Augen schaut, der weiß ohnehin: Der Mann hat an Land endgültig seinen Weg gefunden. Das mussten zwei rührige Senioren knapp 20 Kilometer weiter in der Hamburger Innenstadt auch. „Ich bin nicht ausgestorben, mich gibt es noch“, stolz steht Walter Fischer (70) im Museum der Arbeit neben seinem „Heidelberger Cylinder“, einer mächtigen (alten) Buchdruckmaschine. „Dran glauben mussten nur die Setzer“, schildert der ge- lernte Buchdrucker, der sich noch ehrenamtlich mit seinen stählernen Lieblingen beschäftigt. Akribisch hilft er dabei seiner Kollegin Barbara Dickow, die dabei ist ihre Ge- dichtskarte per Hand zu setzen/drucken. „Der Mond ist auf- gegangen“ sollte lieber in 24 Punkt gesetzt werden, rät ihr Walter Fischer. Die Frau aus Sasel ist dankbar für den Tipp. Zusammen fummeln beide in den Blei-Buchstaben-Sätzen, um eine Lösung zu finden. Es scheint, als wenn der Mond bald aufgeht. Die alte Setzer-Arbeit, die heute Computer er- ledigen, führt zum Erfolg. Einige Meter weiter kämpft Helmut Bohlmann mit den ei- sernen Buchstaben, die bis vor 35 Jahren noch per Hand in Druckereien hergestellt wurden. Der 68-Jährige aus Uhlenhorst ist gelernter Setzer, hat sich aber wie viele sei- ner Kollegen umschulen lassen. „Setzer sind heute Grafik- Designer“, schildert er die Wege in Werbeagenturen oder ähnlichen Betrieben. „Die Kreativität von Setzern konnte so weiter genutzt werden“, fügt der geborene Verdener an. Trotzdem sei der gelernte Setzer weg, nicht mehr zu gebrau- chen. „Ein Schriftsatz war bis zu 40.000 Mark teuer, das wollte und konnte niemand mehr bezahlen“, beschreibt er den Weg zur Computer-Technik. Ohne nicht auch seinem Kollegen Fischer beizusteuern: „Das ist der Lauf der Dinge und die Dinge werden immer weiter laufen.“ Und so laufen sie eben überall. Sogar direkt in der City, quasi an der Ecke ist diese Wandlung zu spüren. In Doris Behrs zum Beispiel kommt etwas Nostalgisches auf, wenn sie auf ihre Nähmaschine schaut. „Nähstuben sind eigent- lich eine gute Sache, aber sie haben wohl keine Zukunft mehr“, ist die 58-jährige Frau aus Schnelsen überzeugt. Die Schnitte werden heute am Computer entworfen, da gibt es in Sachen Kreativität für eine Näherin nicht mehr viel zu tun, so entfalle auch das Abstecken im klassischen Sinne. Drucker SetzerHelmut Bohlmann mit den eisernen Buchstaben. Foto: K. Karkmann Walter Fischer und Kollegin Barbara Dickow setzen noch per Hand. Rechts: der Heidelberg-Cylinder. Fotos: K. Karkmann Vermietung unter: 040 – 56191330

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