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Senioren Magazin Hamburg Ausgabe Oktober 2013

Wieder auf Sendung

17 „Mit meiner Stimme umarmen” Radio „happy aua” ist wieder auf Sendung Seit ein paar Monaten ist er wieder in den Kranken- zimmern zu hören: Der beliebte und seit vielen Jahren erfolgreiche Pa- tientenfunk Radio „happy aua”. Seine Gründerin und Moderatorin weiß aus eigener leidvoller Erfah- rung, was ihren Zuhörern am besten tut. Gegründet hat Doris Kaiser ihr Radio „happy aua” 1996, in der hessischen Kreisklinik Langen. Als sie wieder zurück in ihre Heimat Hamburg kam, ging sie damit zunächst vier Jahre lang im Unfallkranken- haus Boberg auf Sendung. Danach folgten fast sechs Jahre im Krankenhaus Alten Eichen. Seit 2005 funkte Kaisers Pa- tientenradio im Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg. Nach kurzer Pause ist es nun wieder am Start. Gesendet wird montags und sonnabends jeweils zwischen 14 und 15:30 Uhr. Radio? Das war utopisch – nicht geplant Im Studio hinter dem Mikrofon ist Doris Kaiser ein „alter Hase”, wie es ihr die Presse bescheinigt. Seit 1992 ist sie eh- renamtlich im Patientenfunk aktiv. Über zwanzig Jahre und nahezu 1.300 Sendungen weiter kann sie auf bewegte und tolle Zeiten zurückblicken. Allein schon, wie sie überhaupt zum Radio kam. „Das hatte ich ja nie vor”. Doch ihr Schick- sal, eine schwere Erkrankung, war da anderer Meinung. 1990 endete ihr bisheriges Berufsleben im Vertrieb einer Invest- ment-Gesellschaft und sie musste in Frührente gehen. „Da saß ich nun zu Hause herum. Das war schrecklich, wo mein Leben bislang nur aus Arbeit bestand”. Ein Telefonanruf des „logo-Instituts” in Frankfurt/M. sollte ihr viel zu frühes Rentnerdasein, ja ihr ganzes Leben, um- krempeln. Man war dort auf sie durch Hörberichte aufmerk- sam geworden, die sie seit 1987 für Blinde besprochen hatte. „Die boten mir eine professionelle Sprechausbildung an und ich habe sofort begeistert angenommen”, erzählt Doris Kaiser. Eineinhalb Jahre hat sie dann dort Sprechen studiert: „Es war toll. Endlich wieder eineAufgabe”. Nebenbei durfte sie noch Nachrichtensprechen, Moderation und Bühnenpräsenz lernen. Durch Zufall stieß sie auf „Radio Dr. Brinkmann”, ein Pa- tientensender in einer Klinik in Offenbach. Hier fing sie an. Doch das „Ablesen irgendwelcher Geschichtchen wurde mir bald zu langweilig”. Langsam wuchs in ihr der Wunsch, einen eigenen Sender zu haben. Er wurde erfüllt, in der Kreisklinik Langen nahe Frankfurt/M. „Ich hatte damals gar nichts”, erinnert sie sich. Also hat sie bundesweit alle Rund- funkanstalten um Unterstützung für ihr ehrenamtliches Pa- tientenradio angefragt. Der Westdeutsche Rundfunk war dann schnell zur Stelle: mit allen erforderlichen Geräten, die ein Radiosender so braucht. „Es war irre, mit all dem hockte ich in meinem Wohnzimmer und staunte”. Auch über die große Förderung, die ihr zuteil wurde. „Man hat sich sehr für meinen Sender und mich engagiert”. Dafür ist sie noch heute sehr dankbar. Dennoch – die alte Heimat rief. „Ich biete keine isolierte Station für demenzerkrankte Menschen, sondern ein ganzes Haus voller Lebensqualität und größtmöglicher Freiheit und Selbstbestimmung.“ Offene und geschlossene Unterbringung möglich! Die Facheinrichtung für Gerontopsychiatrie seit 1983 MDK-Pflege- note 1,0 Pflegeheim Haus Doris Für Ihren Angehörigen/zu Betreuenden: • Seelisches Wohlbefinden • Dementengerechtes Ernährungskonzept • Vollzeitbetreuung durch Sozialpädagogen • Geschultes Fachpersonal • Größtmögliche Selbstbestimmung • Liebevolle Innnengestaltung des Hauses • Freier Zugang zum beschützten Garten Breslauer Str. 2 • 24558 Henstedt-Ulzburg Tel. 04193/5366 • www.haus-doris.de „Mir geht es oft nicht gut, aber reden kann ich immer” Radio „happy aua” unterscheidet sich von den kommerziel- len Radios. Alles Aktuelle, Politik oder Krankheit gibt es bei Doris Kaiser nicht. Nur „heile Welt”. Schließlich brauchen ihre Hörer „etwas Aufmunterndes, Beruhigendes und etwas, was sie eventuell zum Schmunzeln bringt”. Probleme und Schmerzen haben sie schon genug, das weiß die Moderatorin aus eigener Erfahrung. Neben Antworten auf so wichtige Dinge wie „warum kommt mir beim Duschen der Duschvor- hang entgegen” oder Erklärungen von Redensarten und an- derem gibt es bei ihr alle Musikrichtungen zu hören. 10.000 eigene Lieder hatte sie bereits, ihr Techniker schenkte ihr 30.000 und ein Gönner steuerte nochmals 140.000 bei. Prominente Unterstützung Gerne bittet Doris Kaiser prominente Gäste in ihr Studio, die bislang auch alle gerne kamen. So waren die früheren Tages- schau-Sprecher Wilhelm Wieben, Dagmar Berghoff und Jo Brauner bei ihr, ebenso wie Beat-Club-Moderatorin Uschi Nerke, Sänger Gunter Gabriel, Carlo von Tiedemann und viele mehr. Auch Volker Lechtenbrink, der übrigens der ein- zige bislang war, der ihr einen Blumenstrauß mitgebracht hat, war bei ihr im Studio. Alt-Bürgermeister Ole von Beust, Ger- hard Delling und Bettina Tietjen durfte sie in ihrem jeweili- gen Wirkungskreis interviewen. Doch die eigentlichen Stars sind für sie ihre Hörer, die Pa- tienten. Sie möchte sie „mit ihrer Stimme in den Arm neh- men, trösten, zum Lächeln bringen, ihnen ein wenig Abwechslung schenken und Mut machen”. Birgit Frohn ©SeMa Doris Kaiser, Gründerin des Radiosenders „happy aua” Foto:DiakonieKlinikumHamburg

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